Im Gegensatz zur konventionellen Herstellungsroute, die das Heißpressen und Sintern von Magnetpulvern umfasst, werden in diesem Projekt Permanentmagnete mittels Strangpressen hergestellt. Dabei werden zunächst die Magnetpulver für das Strangpressen von Magneten zunächst bestimmt und ausgewählt. Die Magnetpulver werden dabei von kommerziellen Herstellern erworben. Bei der Auswahl der Magnetpulver werden die Verteilungen der Partikelgrößen sowie die chemische Zusammensetzung der Pulver bestimmt. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der einzusetzenden Pulver ist die verwendete Matrix, in der die Partikel eingebunden sind. Bei der Umformung von pulverförmigen Werkstoffen bietet das Strangpressen den Vorteil, dass sowohl vorverdichtete als auch unverdichtete Pulver als Ausgangsmaterial eingesetzt werden können. Somit werden die Fertigungsschritte des Verdichtens und der Formgebung in einem Prozessschritt zusammengefasst. Da für die spätere Leistungsfähigkeit der Permanentmagnete die aufgrund der starken Texturierung des Werkstoffes auftretende Anisotropie entscheidend ist, bietet das Strangpressen durch seine gerichtete Umformung einen weiteren Vorteil. Um diese Vorteile technologisch nutzen zu können, ist es erforderlich, die gesamte Prozesskette von der Verdichtung des Pulvers (z.B. NdFeB) über die Erwärmung und das Strangpressen bis hin zu einer nachfolgenden Magnetisierung zu betrachten. Die mittels Strangpressen hergestellten Permanentmagnete sollen speziell für den Einsatz auf Rotoroberflächen zugeschnittene Eigenschaften aufweisen. Dabei können diese Magnete z.B. eine komplexe Geometrie erhalten, die sich der Geometrie einer Rotoroberfläche anpasst. Es kann aber auch während des Strangpressens ggf. ein Verbundhalbzeug aus dem Rotorwerkstoff und dem Permanentmagneten hergestellt werden, so dass der Prozessschritt der Montage der Magnete auf der Rotoroberfläche oder im Rotor entfallen würde. In Abhängigkeit der erforderlichen mechanischen Eigenschaften der Permanentmagnete im Betrieb können auch keramische Verstärkungselemente hinzugefügt werden.
Dieses Projekt wird durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Alexander Rüdiger
Neben thermo-mechanischen Wechselbelastungen führen vor allem tribologische Anteile beim Strang-pressen von Bunt- und Schwermetallen zu einem schnellen Verschleiß an den Matrizen. Die tribologi-sche Belastung resultiert aus der Interaktion zwischen dem Umformgut und den Werkzeugoberflächen unter hohen Flächenpressungen. Die zentrale Aufgabe des Vorhabens ist die Untersuchung und Identi-fikation dieser Vorgänge, um dadurch eine Verschleißreduzierung oder auch Produktoptimierung zu erreichen. Dies sind wesentliche Ansätze, um die Produktion von Profilen aus Kupfer oder Messinglegie-rungen, insbesondere moderner bleifreier Legierungen, deutlich wirtschaftlicher gestalten zu können.
Dieses Projekt wird im Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) durch Mittel des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.
Ansprechpartner: M. Sc. Stefan Kuhnke
Basierend auf durchgeführten Simulationsrechnungen und begleitenden praktischen Vorversuche werden die Konzeption und Entwicklung einer modularen Werkzeugtechnologie deren Werkzeugkomponenten hinsichtlich der erforderlichen Formgebungsgeometrie, insbesondere bzgl. Tragarmen, Verschweiß-Kammer etc. abgeleitet werden. Zugleich sollen durch eine entsprechende Werkstoffauswahl der Einzelkomponenten (z. B. Keramik- und Hartmetalleinsätze, Kobalt- bzw. Nickelbasis-Legierungen etc.) sowie die zugehörige Beschichtungs-technologie (z. B. CVD-Beschichtungen bzw. Hartchromschichten oder Stellit-Panzerungen) beim Strangpressen der Buntmetalle, insbesondere von bleifreien Messing- und Kupferlegierungen die Neigung zu Abrasion und Adhäsion minimiert und damit die toleranzgenaue Herstellung schwer beherrschbarer Hohlprofile u. a. für die Bereiche Lüftungs- und Klimatechnik ermöglicht werden.
Dieses Projekt wird im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) durch Mittel des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.
Ansprechpartner: M. Sc. Stefan Kuhnke
Im Leichtbau werden Aluminiumlegierungen aufgrund ihrer guten gewichtsspezifischen Festigkeit und ihrer leichten Verarbeitbarkeit für vielseitige Anwendungen verwendet. Graphen verfügt über herausragende Festigkeits- und Steifigkeitswerte sowie eine extrem hohe elektrische Leitfähigkeit, sodass es ein attraktives Material für den Einsatz als Verstärkungsphase in Aluminium darstellt. Für eine effektive Steigerung der Werkstofffestigkeit ist es erforderlich, dass das Graphen in der Al-Matrix möglichst homogen verteilt vorliegt. Gesamtziel des beantragten Projekts ist es daher, zu erforschen mit welchen prozesstechnischen Verfahren eine möglichst homogene Dispersion erreicht werden kann. So soll zum einen für eine bessere Anbindung an die Matrix eine geeignete Funktionalisierung des Graphens vorgenommen werden. Weiterhin sollen Al-Pulver und Graphen-Partikel einerseits trocken mechanisch und andererseits nass vermischt werden. Nachdem vorkompaktierte Verbundpresslinge erzeugt wurden, soll untersucht werden wie sich die Umformverfahren des Strangpressens sowie der Scherumformung (ECAP) auf die Dispersion des Graphens auswirken. Anschließend erfolgen Analysen der Mikrostruktur und eine Charakterisierung der erzeugten Verbundwerkstoffe hinsichtlich der mechanischen Eigenschaften unter Zugbeanspruchung. Abschließend ist es ein Ziel die elektrische Leitfähigkeit dieser neuartigen Verbundwerkstoffe zu ermitteln. Damit soll in Erfahrung gebracht werden, ob diese als Leiterwerkstoff und damit als leichte und günstigere Alternative zu Kupfer verwendet werden können.
Dieses Projekt wird durch Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Ansprechpartner: Dr.-Ing. Maik Negendank
Die zunehmende Forderung nach innovativem Leichtbau verlangt den Einsatz von Magnesium als Konstruktionswerkstoff. Mittels verschiedener Legierungselemente und Fertigungsprozessen konnten die mechanischen Eigenschaften von Magnesium stetig gesteigert werden. Besonders hervorzuheben ist die Steigerung der mechanischen Eigenschaften von Magnesium durch die Behandlung mit Servere-Plastic-Deformation-Prozessen. Jedoch weißt Magnesium nach dem Strangpressen oder Walzen durch seine Hexagonale Gitterstruktur und die Notwendigkeit der Zwillingsbildung zur Verformung Unterschiede der Fließgrenzen in Abhängigkeit von Druck- oder Zugspannung (Strength Differential Effect, SDE) sowie der Belastungsrichtung im Verhältnis zur Strangpress- bzw. Walzrichtung (Anisotropie) auf. Da in der Realität vorwiegend mehrachsige Spannungszustände auftreten, stellen der SDE und die Anisotropie einen Nachteil von Magnesium dar. Um das Spektrum der Anwendungsmöglichkeiten von Magnesiumlegierungen als Konstruktionswerkstoff zu erhöhen, sind grundlagenwissenschaftliche Kenntnisse über die Beeinflussung des SDE bzw. der Anisotropie von großer Bedeutung. In diesem Projekt sollen durch innovative Prozessführung die Mikrostruktur und letztendlich die mechanischen Eigenschaften zum einen durch eine Verstärkung der Schubspannungsanteile, zum anderen durch eine Erhöhung der Druckspannungsanteile beeinflusst werden. Dabei wird der Schubspannungsanteil konstruktiv durch Integration der ECAP-Umformung und durch Vorkammern in der ursprünglichen Pressmatrize erhöht. Der Druckspannungsanteil wird durch die Bolzenvorbehandlung mittels Schmieden vor dem Strangpressen erhöht.
Dieses Projekt wird durch Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Ansprechpartner: M. Sc. Martin Jähnke
Wesentliche Fragestellungen für die Lieferanten von Aluminiumprofilen und die Automobilhersteller für eine Crashanwendung betreffen die optimale Kombination von Festigkeit, Duktilität und Profilgeometrie. Die finalen mechanischen Eigenschaften von Aluminiumprofilen hängen von der chemischen Zusammensetzung, den Strangpressparametern, den anschließenden Wärmebehandlungen (Abschreckung, Warmauslagerungen) und der Belastungssituation ab. Da die Anzahl der Einflussfaktoren umfangreich und das Prozessfenster nicht deutlich ist, sind für eine gegebene Legierung keine einfachen Beziehungen zwischen den Prozessparametern und den gewünschten mechanischen Merkmalen für ein optimiertes Crashverhalten vorhanden.
Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer für KMU umsetzbaren Methodik zur Bewertung der Crashtauglichkeit stranggepresster Aluminiumprofile auf Basis von Prozessparametern und spezifischen mechanischen Merkmalen. Die Arbeitshypothese besteht darin, dass die Zusammenhänge des Crashverhaltens von unterschiedlichen Profilen mit den Fertigungsschritten mit Hilfe von ausgewählten Merkmalen aus Proben- und Komponentenversuchen sowie Simulationen unter Einsatz mathematischer Prozessmodelle wie künstlichen neuronalen Netzwerken zuverlässig zu ermitteln sind. Dabei wird ein zweistufiger Modellansatz entwickelt. Das erste Teilmodell (Strangpress-Modell) liefert quantitative Aussagen zu den Profilmerkmalen. Diese Werte stellen die Eingangsgrößen für das zweite Teilmodell (Crashtest-Modell) dar. Das vorgeschlagene Projekt beinhaltet eine Untersuchungskette von der Herstellung von strangpressten Aluminiumprofilen über die Ermittlung ihrer mechanischen und Mikrostruktur-Merkmale bis zur Bestimmung ihres gesamten Crashverhaltens. Neben umfangreichen experimentellen Untersuchungen werden Prozess- und Crashsimulationen sowie mathematische Analysemethoden zur Identifizierung von verschiedenen Merkmalen und zur Bestimmung der Korrelationen zwischen diesen Merkmalen und dem Crashverhalten eingesetzt.
Mit der Methode sollen Fertigungsprozesse hinsichtlich der Crashtauglichkeit optimiert und die zu erwartenden Crasheigenschaften bei variierenden Prozessparametern vorhergesagt werden können.
Dieses Projekt wird im Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) durch Mittel des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.
Ansprechpartner: Dipl.-Ing. René Nitschke